Großbrand im Bremer Industriehafen
Ein gewaltiger Großbrand hat am Dienstag im Bremer Industriehafen elf Lagerhallen erfasst und zerstört. Betroffen war ein Komplex aus insgesamt 18 Hallen an der Louis-Krages-Straße in Bremen-Gröpelingen. Ein Mann wurde schwer verletzt und ins Krankenhaus eingeliefert. Die schwarze Rauchwolke war bis weit über die Stadtgrenze hinaus zu sehen.
Die betroffenen Hallen bilden mit ihrer Rückseite zu einem der Hafenbecken hin einen 300 Meter langen und 50 Meter tiefen Gebäuderiegel, der ansonsten nur von der Vorderseite her erreichbar ist. „Wir haben selbst 130 Mann im Einsatz, dazu unser Löschboot, ein Flughafenlöschfahrzeug und ein Teleskopmastfahrzeug von der Mercedes-Werkfeuerwehr“, berichtete Andreas Desczka, der Sprecher der Bremer Feuerwehr dem THB.
Als die ersten Einsatzkräfte gegen 10 Uhr alarmiert wurde, war bereits die Rauchwolke über der Einsatzstelle zu sehen. Desczka: „In den Hallen lagerten vor allem Holz und Kartonagen, die wie verrückt brannten.“ Aber auch neue Motorräder und Fernseher waren eingelagert. Immer wieder waren auch Explosionen zu hören, Flammen stiegen 50 Meter hoch auf. 2009 hatte es ein ähnlich großes Feuer im Industriehafen gegeben – nur 200 Meter von der jetzigen Brandstelle entfernt.
Die Louis-Krages-Straße grenzt an ein Bahngleis, auf dessen anderer Seite in nördlicher Richtung direkt Wohnbebauung anschließt. Zuletzt hatte es Pläne des Bremer Senats gegeben, die Wohnbebauung auszuweiten. „Davon hat man aber wieder Abstand genommen“, sagte Heiner Heseler, der Geschäftsführer der Initiative Stadtbremische Häfen, dem THB. Heseler: „Die betroffenen Lagerhallen gehören dem Blackstone-Konzern, der sie vermietet hat und meines Wissens nach dort auch Neubauten plant.“ Unter anderem haben die Holzhandlung Louis Krages, die Bremer Fertigungsgesellschaft für Verpackungsmaterial und die Firma Weltholz Bremen ihren Sitz auf dem Gelände. „So weit mir bekannt ist, arbeiten die Firmen da in dem Hafengebiet trotz Corona uneingeschränkt. Da sitzen auch Firmen für Containerumschlag und Mineralölhandel“, so Heseler.
Der Feuerwehr war es im Zuge eines Großeinsatzes gelungen, den Brand auf die elf Hallen zu begrenzen. Die sieben ebenfalls direkt aneinander angebauten Hallen konnten abgeriegelt und gehalten werden, gegenüber der brennenden Hallen stehende Gebäude, die die Hitzestrahlung in Brand gesetzt hatte, konnten schnell gelöscht werden. Desczka zum Ausmaß: „So ein Feuer gibt es nur sehr selten.“ Die Ursache für den Großbrand war zunächst unklar, die Polizei hat Ermittlungen aufgenommen. tja