Fahrgastschiff „König Ludwig“ nach Ungarn verkauft
Das Fahrgastschiff „König Ludwig“ hat jetzt seine bisher längste Fahrt absolviert: von Ueckermünde am Stettiner Haff zur Donau in die ungarische Metropole Budapest. Am 26. November war der neue Heimathafen erreicht.
Dort soll das von der Oderhaff-Reederei Peters in den vergangenen zehn Jahren in Ueckermünde als schwimmendes Restaurant genutzte, 39 Meter lange und nur 1,10 Meter tiefgehende Schiff nun wieder für Rundfahrten und im Chartergeschäft auf der Donau eingesetzt werden. Neuer Eigentümer ist die Roubine Group in Budapest. Im Frühjahr 2015 war noch ein Verkauf der „König Ludwig“ nach Frankfurt/Oder im Gespräch. Die Stadt wollte für den Ausbau ihrer touristischen Infrastruktur ein Projekt „Traditions- und Restaurantschiff“ auf der Oder umsetzen. Das scheiterte an den zu hohen Kosten für den Umbau des fast 40 Jahre alten Schiffes, die ein Gutachter zunächst mit 200.000 Euro veranschlagt hatte. Die einzige am Umbauauftrag interessierte Werft soll schließlich ein Angebot über 350.000 Euro abgegeben haben, berichtete seinerzeit die „Märkische Oder-Zeitung“.
Die für 400 Personen zugelassene „König Ludwig“ wurde 1976 auf der Schiffswerft Karcher in Rheinau-Freistett am Oberrhein gebaut und war bis zum Jahr 2000 schon einmal auf der Donau im Einsatz. Dann erwarb die im Juli 1994 von Wilhelm Peters gegründete Oderhaff-Reederei das Schiff und setzte es bis April 2004 mit Heimathafen Ueckermünde für zollfreie Einkaufsfahrten auf der West-Oder zwischen Garz und dem polnischen Gryfino ein. Diese Fahrten entfielen durch den Beitritt Polens in die EU.
Die Reederei versuchte noch bis November 2004, mit der „König Ludwig“ einen täglichen Passagierdienst auf der West-Oder von Mescherin nach Szcze cin aufrechtzuerhalten. Dann wurde wegen ungenügender Auslastung entschieden, das Schiff im Innenbereich grundlegend umzubauen und es als Restaurant in der Marina der Lagunenstadt Ueckermünde zu nutzen. Ab Mai 2005 war das Restaurantschiff in Betrieb. ED/fab