„Berlin Express“ wird verschrottet

Die ehemalige Schnellfähre „Berlin Express“, die von 1996 bis 2000 auf der Ostsee zwischen Warnemünde und Gedser für die Reederei Scandlines verkehrte, wurde jetzt nach mehreren Jahren Aufliegezeit in der griechischen Hafenstadt Piräus in die Türkei zur Verschrottung verkauft.

Die Monohull-Fast-Ferry war als „Kattegat“ zusammen mit einem Schwesterschiff von der norwegischen Werft Mjellem & Karlsen 1995 für die innerdänische Ostseefährlinie Grenaa-Hundested für die Reederei Grenaa-Hundested gebaut worden. Die 90 Meter lange und 18 Meter breite Fähre mit einer Vermessung von 2336 BRZ kam auf eine Transportkapazität von 600 Passagieren und 160 Pkw. Vier MTU-Hauptmaschinen vom Typ 20V1163TB73L mit einer Leistung von 22.400 Kilowatt sorgten für die notwendige Antriebsleistung der beiden Wasserstrahlantriebe, mit der die Fähre eine Geschwindigkeit von 35 Knoten erreichte.

Die Reederei hatte im März 1996 Konkurs anmelden müssen. Nach einem kurzen Einsatz bei der dänischen DSB zwischen Aarhus und Kalundborg wechselte die Schnellfähre im Juni 1996 auf die Strecke Warnemünde–Gedser für die Reederei Scandlines unter dem Charternamen „Berlin Express“. Hier sorgten mehrfach Maschinenprobleme für Ausfälle, so dass im Mai 1999 die letzte Fahrt erfolgte. Es schloss sich ein halbjährlicher Einsatz als „Gomera Jet“ auf den Kanarischen Inseln an. Im Sommer 2000 wurde die Schnellfähre an die griechische Ionion Pelagos Shipping verkauft. Unter dem Management von GA Ferries kam die Fähre, nun umbenannt in „Express Ionion“, im griechischen Inselverkehr zum Einsatz. Später erfolgte die Umbenennung in „Jet Ferry 1“. Doch auch bei GA Ferries war der Einsatz nicht sehr erfolgreich, denn ab Oktober 2008 lag die Schnellfähre im Fährhafen von Piräus beschäftigungslos auf, so dass sich nun der Verkauf zur Verschrottung anschloss.

Besser erging es dem bau gleichen Schwesterschiff, das den Namen „Djursland“ erhalten sollte. Noch während der Bauphase musste die dänische Reederei Konkurs anmelden, und die Fähre wechselte unter dem Namen „Jetliner“ für die Fährreederei P&O Ferries in die Irische See. Im Frühjahr 2001 schloss sich ein elf-jähriger Chartervertrag für die indonesische Reederei PT Pelni, Jakarta, für einen Einsatz zwischen Semarang, Pontianak und Tanjung an. Immer noch unter dem Namen „Jetliner“ verkehrt die Fähre mittlerweile seit 2009 in Sri Lanka. CE/fab

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