Rhein: Schifffahrt berechnet Kleinwasserzuschlag
Auf sinkende Wasserstände auf dem Rhein bereiten sich Binnenschiffunternehmen, die als Dienstleister für Ocean Network Express (One) unterwegs sind, mit einem Kleinwasserzuschlag vor. Die Low Water Surcharge wird von One an die Frachtkunden weiterberechnet. Der Zuschlag orientiert sich an den Pegelständen in Kaub und Duisburg-Ruhrort, so One.
Für Verschiffungen ab den Terminals Frankfurt, Mainz, Mannheim, Ludwigshafen, Wörth, Stuttgart, Straßburg und Basel wird bei einem Wasserstand unterhalb von 150 Zentimetern ein Zuschlag von 35 Euro pro 20-Fuß-Box und 45 Euro pro 40-Fuß-Box erhoben. Dieser steigt mit sinkendem Pegel.
Der Zuschlag, der sich am Pegel in Ruhrort orientiert, beginnt ab einem Wasserstand von weniger als 270 Zentimetern und beträgt 30 Euro (20 Fuß) und 40 Euro (40 Fuß). Er umfasst Verschiffungen ab Duisburg, Dortmund, Düsseldorf, Emmerich, Neuss, Köln, Bonn und Trier.
2018 waren an einigen Rheinabschnitten die niedrigsten Wasserstände seit Beginn der Aufzeichnungen gemessen worden. In den vergangenen 150 Jahren hatte es laut Generaldirektion Wasserstraßen und Schifffahrt nur fünf weitere Phasen mit noch länger andauernden Niedrigwassertagen gegeben. Die Niedrigwasserphase hatte gravierende Auswirkungen auf die Binnenschifffahrt: Schiffe auf dem Rhein konnten streckenweise zwei Drittel weniger laden und waren vermehrt mit geringen Tiefgängen unterwegs (thb.info 5. Februar 2019).
Größere Schiffe und eine geänderte Lagerhaltung der Industrie haben die Logistik auf dem Rhein anfälliger gegenüber stärkeren Niedrigwasser- und Hochwasserphasen gemacht, so die Generaldirektion. Schifffahrt, verladende Industrie und Wasserstraßenverwaltung müssten sich darauf besser vorbereiten, um angemessen reagieren zu können. Aus Sicht der Binnenschiffer hat das Kleinwasser 2018 einen Sanierungsstau bei den Wasserstraßen aufgezeigt (thb.info 10. Dezember 2018). fab/jpn