Elbe-Seitenkanal vor 40 Jahren eröffnet

Vor 40 Jahren erfolgte die Verkehrsfreigabe für den Elbe-Seitenkanal (ESK). Die 115 Kilometer lange Wasserstraße wurde nach achtjähriger Bauzeit am 15. Juni 1976 eröffnet.

Seitdem verbindet der ESK den Mittellandkanal mit der Elbe. Bei einem jährlichen Güteraufkommen von zuletzt deutlich mehr als zehn Millionen Tonnen leistet er einen wichtigen Beitrag zur Entlastung des Straßennetzes. „Neben der Verkehrsfunktion ist der Kanal mit seinem Mehrfachnutzen für Beregnungszwecke und seiner Attraktivität für Freizeitgestaltung und Tourismus als landschaftsprägendes Element fest in der Region verankert“, betont Martin Köther, Leiter des Wasserstraßen- und Schifffahrts amtes (WSV) Uelzen.

Dabei begann der Betrieb des ESK mit einem Desaster. Nur rund einen Monat nach der Eröffnung bricht am 18. Juli 1976 bei Nutzfelde südlich von Scharnebeck ein Damm. Die Wassermassen ergießen sich über das Land; Katastrophenalarm wird ausgelöst. Tote gab es nicht, doch Häuser und Straßen wurden zerstört. Rund 6000 Helfer waren damals im Einsatz, dar unter auch Soldaten der Bundeswehr. Mit einem quer gelegten Binnenschiff und drei Bergepanzern konnte das nachströmende Wasser im Kanal aufgehalten werden, so dass der ESK im Juni 1977 wieder dem Verkehr übergeben werden konnte.

Der auch „Heide-Suez“ genannte Kanal und das Schiffshebewerk Lüneburg-Scharnebeck sind heute wichtig für die Verbindung des Hamburger Hafens mit dem Hinterland von den niedersächsischen Industriegebieten bis zum westdeutschen Kanalsystem. Sie entlasten die Elbe vor allem bei niedrigen Wasserständen. Doch nicht nur Binnenschiffer sehen in Scharnebeck ein Nadelöhr, wenn einer der Tröge ausfällt. So macht ein Bündnis aus Politik, Wirtschaft und Umweltverbänden Druck beim Bund für den Neubau einer großen Schleuse. „Mit einer modernen Schleuse könnten bis zu 24 Millionen Tonnen jährlich auf dem Elbe-Seitenkanal transportiert werden“, so Michael Zeinert, Hauptgeschäftsführer der Indus trie- und Handelskammer in Lüneburg. Außerdem würden so Straßen und Schienen weiter entlastet. „Der Kanal wäre für bis zu 135 Meter lange Schiffe befahrbar. Zurzeit ist bei 100 Metern Schluss“, erklärt Zeinert.

Zum 40-jährigen ESK-Jubiläum findet am Samstag, den 18. Juni, von 10 bis 18 Uhr ein Tag der offenen Tür am Schiffshebewerk in Scharnebeck statt. Interessierte sind eingeladen, hinter die Kulissen des Schiffshebewerkes und des WSV Uelzen zu schauen. Geplant sind unter anderem eine Fahrzeugschau sowie Führungen über das Schiffshebewerk und die Werkstätten des Bauhofes. Der Eintritt in das Informationszentrum ist am Samstag kostenlos. bre/lni

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