Schiffsmechaniker sind gefragt

Grundsolide: Schiffsmechaniker werden auch in der Metallbearbeitung ausgebildet, Foto: Arndt
Nach einem großen Rückgang im Zuge der Wirtschaftskrise hat sich die Zahl der Auszubildenden bei den Schiffsmechanikern in Deutschland auf einem niedrigen Niveau stabilisiert. Das teilte die Berufsbildungsstelle Seeschifffahrt (BBS) in ihrem neuen Jahresbericht mit.
Laut dem Papier wurden 2019 insgesamt 128 Ausbildungsverträge mit angehenden Schiffsmechanikern neu abgeschlossen. Nur 14 Verträge wurden dabei bis Ende Dezember vorzeitig aufgelöst. Insgesamt lag die Abbrecherquote zwischen 2015 bis 2019 mit durchschnittlich 18,8 Prozent deutlich unter der Auflösungsquote von Ausbildungsverhältnissen in anderen Berufsfeldern (25,5 Prozent).
In dem Berichtsjahr befanden sich damit in allen drei Jahrgängen insgesamt 345 Jugendliche in 50 Betrieben in einem dualen Ausbildungsverhältnis. Damit lag die Zahl auf Vorjahresniveau (349). Die meisten Auszubildenden kamen aus Hamburg (143), gefolgt von Niedersachsen (116).
Durch die Kombi-Ausbildung Deck/Maschine gilt der Schiffsmechaniker-Beruf weiter als echte Rundum-Tätigkeit. Entgegen der jüngsten Prognosen waren die Jobaussichten allerdings viele Jahre eher düster. So waren im Zuge der großen Schifffahrtskrise die Einsatzmöglichkeiten durch ein Schrumpfen der deutschen Flotte stark reduziert worden. Zugleich wurde der Schiffsmechaniker aus der Schiffsbesetzungsverordnung gestrichen.
Doch durch eine bessere Ausbildungsplatzförderung, deren Richtlinie noch bis 2022 gilt, und durch Steuererleichterungen hat sich die Ausbildungs- und Arbeitsmarktlage für die Fachkräfte wieder entspannt. So gebe es bei Fährbetrieben, in der Schleppfahrt, bei den Wasserstraßen- und Schifffahrtsämtern oder der Bundespolizei auf See einen „großen Bedarf“ an Fachkräften, der mittelfristig durch die Zahlen an Abgängern kaum gedeckt werden könnte, heißt es.
Laut Berufsbildungsstelle ist der Nachschub an Fachkräften kurzfristig aber gesichert. So schlossen 118 von 125 Jugendlichen ihre Ausbildung 2019 erfolgreich ab. Das entspricht einer Erfolgsquote von 94,4 Prozent. Dabei wollen 70 Prozent der Abgänger die Ausbildung auch als Sprungbrett für eine weitere Karriere in der Seeschifffahrt nutzen. So planten laut einer Umfrage rund 70 Prozent der Absolventen einen weiteren Werdegang als nautischer oder technischer Schiffsoffizier. Die Anzahl der Befragten, die einen Berufswechsel anstrebten, lag mit 23 Prozent leicht unter der Quote des Vorjahres. jki