LHG will mehr Frauen an der Kaikante

Sebastian Jürgens (2.v.l.) und Martina Kieckbusch (r.) freuen sich über die neuen Kolleginnen bei der LHG, Foto: LHG
Schifffahrt und Hafen ist schon lange nicht mehr „reine Männersache“. Im Gegenteil: „Frau“ ist im klar im Kommen.
Das Traditionsunternehmen Lübecker Hafen-Gesellschaft (LHG) hat sich zum Ziel gesetzt, den Anteil von weiblichen Mitarbeitern in der Belegschaft in den kommenden Jahren deutlich zu erhöhen. Das Leitmotiv heißt daher: „Frauen an die Kaikante“.
Der Hafen- und Logistikdienstleister erfüllt diesen Anspruch bereits mit konkreten Aktionen. So begann bereits am 1. Oktober begann die erste Hafenumschlagarbeiterin. Inzwischen haben gleich drei weitere Frauen ihren Arbeitsverträge unterschrieben. Auch sie werden im Bereich „Umschlag“ tätig und beginnen bei der LHG am 1. Januar.
Dem Einstieg in die neue Arbeitswelt geht zunächst eine gründliche, mehrwöchige Ausbildungsphase in den verschiedenen Tätigkeitsbereichen der LHG-Terminals voran. In dieser Zeit werden die neuen Mitarbeiterinnen mit allen wichtigen Abläufen bekannt und auch vertraut gemacht. Die genaue Ortskunde ist dabei genauso wichtig wie eine solide Grundkenntnis der verschiedenen Güter, die über die Anlagen der LHG umgeschlagen werden. Erst danach wechseln die neuen Kolleginnen in den Schichtdienst. Denn die Arbeit im Hafen erfolgt im Rund-um-die-Uhr-Betrieb.
Frauenförderung auf allen Ebenen des Unternehmens gehört zu einer der Kerninitiativen der LHG. Dies gilt insbesondere für Bereiche, die bislang traditionell männlichen Mitarbeitern vorbehalten waren.
Die verschiedenen Initiativen des Unternehmens treffen dabei auf einen erkennbaren Zuspruch bei weiblichen Bewerbern. So steht der Hafen- und Logistikdienstleister in engem Kontakt mit der Lübecker Agentur für Arbeit und dem Jobcenter. Beide Einrichtungen unterstützen die Initiative der LHG nach Kräften.
Martina Kieckbusch, Gleichstellungsbeauftragte in dem 1934 gegründeten Unternehmen, freut sich darüber, dass der Hafenbetrieb auch bei „Frau“ stärker in den Fokus rückt, wenn es um einen interessanten und abwechslungsreichen Arbeitsplatz geht. Die jetzt erfolgte Vertragsunterzeichnung von weiteren Mitarbeiterinnen bewertet Kieckbusch als Beweis dafür, „dass wir auf dem richtigen Weg sind“. Es sei einfach wichtig, mit dem Vorurteil aufzuräumen, wonach ein Job im Hafen vor allem dem männlichen Geschlecht vorbehalten sein soll.
Für LHG-Geschäftsführer Prof. Dr. Sebastian Jürgens stößt sein Unternehmen mit der jetzt gestarteten Initiative so etwas wie einen „einen Kulturwandel im Hafen an“. Er selbst geht sogar soweit: „Das liegt uns ganz einfach am Herzen.“
Die weiterhin mehrheitlich im Eigentum der Stadt befindliche LHG zählt aktuell mehr als 700 Mitarbeiter. Das Unternehmen betreibt in Lübeck-Stadt und in Travemünde verschiedene Terminals. Zu den größten Anlagen gehören dabei der Nordlandkai sowie der Skandinavienkai in Lübeck-Travemünde. Diese Einrichtung wird jetzt für knapp 40 Millionen Euro weiter ausgebaut. EHA