„Dynamischer und faszinierender Beruf“
Mit über 3200 Schiffen ist die deutsche Handelsflotte die drittgrößte der Welt, bei Containerschiffen steht sie an erster Stelle.
Von Wilhelm Mertens, VDKS-Geschäftsführer
Die deutsche Handelsschifffahrt sichert eine große Zahl von Betrieben und Arbeitsplätzen im maritimen Umfeld und der Zulieferindus trie im gesamten Bundesgebiet. Um solch eine Schiffsflotte betreiben zu können, braucht die deutsche Seeschifffahrt auch in der Zukunft qualifizierte, engagierte junge Menschen, die diesen faszinierenden dynamischen Beruf erlernen und ausüben wollen. Die deutsche Handelsschifffahrt ist so vielseitig – von riesigen Containerschiffen über Tanker, Schwergut- und Massengutschiffe, Fahrgastschiffe bis hin zu Schleppern und Offshore-Versorgern. Jeder Schiffstyp hat seine eigene Faszination und stellt besondere Anforderungen an Ausbildung und praktische Erfahrung. Der Beruf gibt jungen Menschen, die einen faszinierenden dynamischen Beruf erlernen möchten und die multikulturelle Zusammenarbeit suchen, schon sehr früh Gelegenheit, große Verantwortung für Mensch und Schiff zu übernehmen.
Der Bedarf an qualifiziertem Schiffsführungspersonal – Nautischen beziehungsweise Technischen Schiffsoffizieren und Kapitänen – ist auch zukünftig gegeben.Junge Menschen, männlich wie weiblich, haben vielfältige Möglichkeiten in den Beruf einzusteigen. So dient die duale Berufsausbildung zum Schiffsmechaniker oder die praktische Ausbildung und Seefahrtzeit als Offiziers assistent oder Praktikant als hervorragende Grundlage für die Laufbahn zum Kapitän oder Leiter der Maschinenanlage.
Der Verband Deutscher Kapitäne und Schiffsoffiziere ( VDKS ) und die Vereinigung Deutscher Schiffsingenieure (VDSI) repräsentieren zusammen über 3800 Führungskräfte in der deutschen Seeschifffahrt. Beide Vereinigungen vertreten die mit Abstand meisten Mitglieder dieser Berufsgruppe. Sie sind die legitime berufsständige Vertretung der Kapitäne sowie der Nautischen und Technischen Schiffsoffiziere in Deutschland.
In dieser Funktion tritt der VDKS dafür ein, dass das maritime Know-how weiterhin in Deutschland erhalten bleibt und ausgebaut wird. Deutsche Seeleute mit einer der weltweit am meisten anerkannten maritimen Ausbildung sind ein Garant für die Sicherung des dringend benötigten maritimen Know-hows in Deutschland und der Sicherung der globalen Unabhängigkeit Deutschlands als Exportnation.
Das auf deutschen Seeschiffen erworbene Fachwissen ist nicht nur notwendig, um Seeschiffe sicher und verantwortungsvoll zu betreiben, es wird auch in mit der Seefahrt eng verbundenen Berufen benötigt. Das Expertenwissen und die praktische Erfahrung der Nautischen und Technischen Offiziere in der Seeschifffahrt sind entscheidend für die Wettbewerbsfähigkeit der gesamten Maritimen Branche in Deutschland. Um diese Branche langfristig zu sichern und auszubauen, sind die maritime Wirtschaft und die Bundes- und Landesregierungen gleichermaßen gefordert, nachhaltige Strategien zu entwickeln und umzusetzen. Deutschland kann es sich nicht leisten auf diese Zukunftsbranche zu verzichten.
Die nationale maritime Industrie ist in vielen Bereichen führend bei der Entwicklung und Erprobung neuer technischer Systeme. Maritimes Fachwissen und maritime praktische Erfahrung werden daher am Standort Deutschland auch für den sogenannten maritimen Sekundärmarkt, wie zum Beispiel Schifffahrts- und Hafenverwaltungen gebraucht.
Deutsche Kapitäne und Schiffsoffiziere stellen ein unverzichtbares Fachwissen für den gesamten maritimen Standort Deutschland bereit.