Plädoyer für mehr Beschäftigung

Das ist eine noch nie dagewesene dramatische Situation: Deutsche Hochschulabsolventen finden auf Schiffen so gut wie keine Anstellung mehr“, konstatierte Kapitän Johannes Wasmuth, Vorsitzender des Nautischen Vereins Vogelfluglinie, jetzt an Bord der Scandlines-Fähre „Schleswig-Holstein“.

Hintergrund sei, dass die deutschen Reedereien gezwungen sind, im internationalen Vergleich kostendeckend zu fahren, und „da sind dann ausländische Schiffsoffiziere einfach billiger“. Das habe fatale Auswirkungen für die Absolventen selbst, die sich nach anderen Arbeitsplätzen umsehen oder auch ein neues Studium beginnen müssten. Besonders hart würden jedoch die sekundären Arbeitsplätze bei Lotsen, Behörden und Versicherungen getroffen. Dort werde in kurzer Zeit kein Fachpersonal zur Verfügung stehen, warnte Wasmuth. Von der Misere werde man auch vor Ort betroffen – befahrene Schiffsoffiziere würden derzeit massiv umworben. „Das ist im Ganzen ein für alle nicht akzeptabler Zustand“, kritisierte er. Hier sei die Bundesregierung gefordert, gezielt gegenzusteuern.

Mit Blick auf die geplante feste Fehmarnbeltquerung stellte Wasmuth fest, dass es Aufgabe der Nautischen Vereine sei, vorrangig die Sicherheit des Seeverkehrs in der Baustelle zu analysieren und Sicherheitslücken aufzuzeigen. Derzeit seien Gegner und Befürworter dabei, ihre Positionen zu verfestigen. „Analysiert man die Statements, drängt sich mir der Eindruck auf, dass die Querungs-Gegner an Raum gewinnen, weil sie ihre Argumente fachlich besser belegen können.“ jeme/pk

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