„Huh“-Welle trägt die Schifffahrtsazubis
So schnell lassen sich Menschen begeistern: Der binnen kurzer Zeit zur Legende gewordene Schlachtruf „Huh“ der Fans der isländischen Fußballmannschaft während der Europameisterschaft in Frankreich zeigt auch in Hamburg Wirkung.
Und zwar ebenso lautstark und begeisternd wie es die echten „Wikis“ auf der Atlantik-Insel Island hinbekommen beziehungsweise bekamen, denn Island ist ja inzwischen aus dem Turnier ausgeschieden.
Denn gerade waren die frisch ausgelernten Hamburger Schifffahrtskaufleute am Mittwoch in der Staatlichen Berufsschule Berliner Tor (HBT) „in ihr weiteres Berufsleben“ verabschiedet worden, da wurde dieser für sich bereits besondere Anlass mit der spontanen „Wiki“-Wellen-Einlage gekrönt: Mit einem kräftigen Anfeuerer vorneweg und über 100 begeisterten Azubis, Lehrern und auch Ausbildern, die nach bestem „Wiki“-Brauchtum über Kopf in die Hände klatschten. Angesichts einer solchen Dynamik hielt es keinen auf den Stühlen. Die Idee zu diesem besonderen akustisch-optischen Schlusspunkt war wenige Stunden zuvor spontan entwickelt worden. Dabei lief die kleine Feierstunde, in deren Verlauf stets die Jahrgangsbesten mit kleinen Sachpreisen bedacht werden, zunächst im klassischen Rahmen ab. Mit verschiedenen Reden und natürlich der kurzen Präsentation der Top-Drei. Schulleiter Christian Peymann wies dabei erneut auf den besonderen Wert dieses Berufsabschlusses hin. „Sie können stolz auf diese Leistung sein.“ Die jungen Menschen seien jetzt gefordert, die sich bietenden Chancen aktiv zu nutzen. Peymann: „Wenn Sie zum Beispiel ins Ausland gehen können, dann machen Sie das.“ Und auch das gehört für ihn dazu: die gezielte fachliche Weiterbildung. Gerade der Lebensabschnitt zwischen „20 und 35 sollte dafür genutzt werden, in die eigene Zukunft zu investieren“. Jan Schlichting, Abteilungsleiter Schifffahrt an der HBT, oblag auch diesmal die Kurzvorstellung der drei Besten aus insgesamt 83, die ihre Ausbildung erfolgreich abschlossen. Bemerkenswert diesmal: Es waren ausschließlich die Herren, die drei Top-Plätze belegten. Sonst bestimmen Damen eigentlich das Bild im Spitzenfeld. Und das sind die Top-Drei, allesamt aus dem Bereich „Linienfahrt“: Lucca Jux (Hamburg Süd) erreichte mit 451 Punkten den 1. Platz, gefolgt von den punktgleichen (430) Dirk Tobaben-Merkens (DAL) sowie Sven-Hendrik Sanhen (Karl Geuther). Florian Tim Heikes (Hanse Bereederung) qualifiziete sich als Bester mit 426 Punkten für den Bereich Tramp. Dr. Alexander Geisler, Geschäftsführer der Vereinigung Hamburger Schiffsmakler und Schiffsagenten (VHSS) stellte ebenfalls den hohen Wert dieser Ausbildung heraus, mit der man auch außerhalb der Schifffahrt erfolgreich sein könne. Zugleich übergab er den gemeinsam vom Nautischen Verein zu Hamburg, dem VHSS sowie dem Verein Hamburger Rheder (VHR) gestifteten Bestpreis.
Keine Frage: An diese Verabschiedungsfeier werden alle noch in vielen Jahren gerne denken. EHA