Ausnahmeschicht im Museumshafen

Ungewöhnlicher Schichtbeginn für 15 angehende Schiffsmechaniker, darunter zwei Frauen, im Museumshafen Oevelgönne: bei der Restaurierung eines historischen Schiffes ist Handarbeit gefragt.

„Zur Tradition wird in Hamburg alles, was mehr als zweimal stattfindet“, sagt Jürgen Angerer, stellvertretender Vorsitzender vom Museumshafen, der bereits im dritten Jahr den Einsatz der jungen Leute auf den alten Schiffen koordiniert. Und Tradition passt genauso zu Deutschlands größter Linienreederei Hapag-Lloyd wie zum ältesten Museumshafen Deutschlands in Hamburg-Oevelgönne. In dieser Woche wiederholt sich nun die Kooperation einer ungewöhnlichen Partnerschaft: Fünfzehn Hapag-Lloyd-Azubis arbeiten fünf Tage lang am Anleger Neumühlen, um auf den Traditionsschiffen viel über die Geschichte von Dampf- und Segelschiffen zu lernen. Gleichzeitig unterstützen sie die Besatzungsmitglieder vom Museumshafen-Verein dabei, ihre zehn Schiffe fahrbereit für die anstehende Saison zu machen.

In dieser Woche erleben die angehenden Seeleute hautnah, wie sich altes Handwerk und traditionelle Seemannschaft anfühlen. Tobias Albert, 24 Jahre, Nautischer Wachoffizier und Ausbilder bei Hapag-Lloyd, ist in diesem Jahr schon zum zweiten Mal mit dabei. „Mir ist diese Art der Vermittlung von Können und Wissen sehr wichtig“, sagt Albert. Im Gegensatz zur Elektronik auf modernen Containerschiffen lässt sich auf den historischen Schiffen die Mechanik begreifen und es ist noch viel Handarbeit gefragt: Gute Voraussetzungen um zu Lernen.

Der Museumshafen Oevelgönne ist eine im Jahr 1976 gegründete gemeinnützige Vereinigung. pk

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