Buss-Carrier jetzt mit Scrubbern in Fahrt

Nach einer Umbauzeit von nur 18 Tagen hat German Dry Docks (GDD) in Bremerhaven jetzt den ersten von zwei Containerfeedern nach dem Einbau eines Abgasreinigungssystems wieder abgeliefert.

Der Containerfeeder „Condor“ von Buss Shipping hat Hamburg bereits Richtung Rotterdam verlassen. Bei GDD erfolgte die Installation eines PureSOx-Scrubbers von Alfa Laval an Bord der beiden 1025-TEU-Containerschiffe „Condor“ und „Corsar“, die 2012 in China gebaut wurden. Mit dieser Maßnahme soll die Wettbewerbsfähigkeit der Schiffe auf dem umkämpften Chartermarkt verbessert werden, erläutert die Hamburger Reederei den entscheidenden Beweggrund für die Maßnahme.

Buss Shipping betreibt derzeit 20 Container-Feederschiffe. Die beiden jetzt mit Abgaswäschern nachgerüs teten Carrier gehören zu einem Serientyp der chinesische Werft Fujian Mawei. Mehr als 20 Einheiten dieser Baureihe sind in Europa als Feederschiffe im Einsatz. Die „Condor“ und die „Corsar“ werden ausschließlich in der Emission Control Area (ECA) der Nord- und Ostsee verkehren und laufen dabei Häfen wie Hamburg an, in denen „Zero-Discharge“-Auflagen gelten. Aufgrund dieser Fahrtgebiete entschied sich die Reederei für ein Hybridsystem. Die eingesetzten Scrubber können im offenen und im geschlossenen Kreislauf gefahren werden. Beim geschlossenen Betrieb werden aus dem Nachbehandlungsprozess keine Stoffe mehr vom Schiff ins Meer geleitet. Damit werden auch kommende Umweltauflagen bereits heute erfüllt.

Mit dem schwedischen Unternehmen Svenska Cellulosa Aktiebolaget (SCA) wurde mittlerweile ein langfris tiger Chartervertrag für die beiden Schwesterschiffe abgeschlossen. So verkehrt die „Condor“ nun unter dem Namen „SCA Tunadal“. Die „Corsar“ wird nach Ostern unter dem Charternamen „SCA Munksund“ wieder in Fahrt kommen, teilte ein Unternehmenssprecher dem THB mit. Beide Frachter werden in dem wöchentlichen Dienst zwischen Rotterdam und der östlichen Ostsee zum Einsatz kommen.

Die beiden 140,7 Meter langen und 23,2 Meter breiten Container-Feederschiffe haben ein PureSOx-Hybridsystem mit mehreren Abgaseintritten erhalten, das die Hauptmaschine und die beiden Hilfsdiesel mit einem Wäscher in U-Bauform verbindet. Im Gegensatz zu früheren Systemen führen die Eintritte jetzt nur noch auf eine „Jet-Section“ – eine Neukonstruktion, die das Reinigungssystem noch kompakter macht. „Die PureSOx-Lösung ist gut konstruiert und ermöglichte eine einfache Integration des Reinigungssystems in unsere Container-Feederschiffe“, sagte Christoph Meier, Projektmanager von Buss Shipping. „Dank der maßgeschneiderten Konstruktion mussten wir keine großen Veränderungen im Inneren des Schiffes vornehmen.“

Die kurze Werftliegezeit von drei Wochen wurde vor allem durch zahlreiche Maßnahmen für die Vor ausrüstung ermöglicht. So wurde bereits ab November bei German Dry Docks an dem Bau der einzelnen Segmente gearbeitet. Die zusammen mit der SDC Ship Design & Consult entwickelte Konstruktion von verschiedenen vorgefertigten Sektionen entstanden in den Hallen von German Dry Docks. Der eigentliche Scrubber, der die Technologie für die Nachbehandlung der Abgase enthält, wurde dabei direkt hinten an den Schornstein am Aufbau angeschweißt. Eine weitere Sektion diente zum Aufbereiten der beim Reinigungsprozess anfallenden Flüssigkeiten, die in einem Platz im Laderaum vor dem Deckshaus auf dem Maschinenraum installiert wurde. Durch die Installation in dieser Bucht für 40-Fuß-Container konnte der Verlust an Stauraum auf den Schiffen in Grenzen gehalten werden. CE/fab

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