Kritik an Hürden für Binnenschiffer

Deutsche Binnenschiffer haben es einer neuen EU-Studie zufolge besonders schwer. In Deutschland gebe es mehr Hürden für die Schifffahrt auf Flüssen und Kanälen als anderswo, heißt es in der in Brüssel veröffentlichten Untersuchung über die Probleme der Binnenschiffer in Europa.

«Deutschland ist das einzige Land in West- und Mitteleuropa, das mit einer derartigen Vielschichtigkeit von Verwaltung und Regelwerken zurechtkommen muss». Die EU-Kommission hatte das 281 Seiten starke Dokument in Auftrag gegeben.

Die deutschen Binnenschiffer klagen der Studie zufolge über eine lange Liste von Problemen. Sie reicht von hohen Kosten für neue Schiffe über Probleme bei deren Registrierung, besonderen Anforderungen für Mülltransporte und zu wenigen Anlegeplätzen für Gefahrgutschiffe bis zu wirkungslosen Kontrollen der Wasserschutzpolizei. Zudem erhöben öffentliche Häfen hohe Gebühren und Passagierschiffe würden an Schleusen vor Frachtschiffen bedient.Die deutschen Reeder und Binnenschiffer würden wahrscheinlich am meisten von Vereinfachungen und einer Angleichung der Regeln in Europa profitieren, stellten die Autoren der Studie fest. In Deutschland kämen zu nationalen und europäischen Vorgaben weitere Vorschriften der Bundesländer, der lokalen Behörden und Hafenämter.In Deutschland arbeiten der Untersuchung zufolge rund 4000 Menschen in der Binnenschifffahrt, davon rund 3300 als Besatzung. Im Jahr 2004 habe die Branche etwa 484 Millionen Euro umgesetzt. 2006 seien auf deutschen Wasserstraßen 236,8 Millionen Tonnen Fracht befördert worden, davon etwa ein Drittel von den rund 370 deutschen Tankschiffen und den rund 940 anderen deutschen Binnenschiffen.

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