Frachter in Irischer See gesunken

Bei der Havarie des britischen Mehrzweckfrachters „Swanland“ in der Irischen See sind wahrscheinlich sechs Seeleute ums Leben gekommen. Das 81 Meter lange Schiff der in Grimsby ansässigen Reederei Torbulk Ltd. war in dem schweren Sturm über Nordeuropa vor der Küste von Wales gesunken. Es war mit 3000 Tonnen Sandstein beladen. In der Nacht zum Sonntag setzte die achtköpfige Besatzung einen Notruf „Wir sinken“ ab. Bei schwerem Seegang war die „Swanland“ 30 Meilen nordwestlich der Lleyn Halbinsel von einer großen Welle getroffen worden, der Rumpf brach. Nachdem der Frachter leckschlug, drang Meerwasser ein. Zwei in der Umgebung verkehrende Schiffe nahmen den Notruf auf und begaben sich zu der Unglücksstelle. Die britische Luftwaffe schickte Rettungshubschrauber, an Bord unter anderem Prinz William, der auf der Luftwaffenbasis Anglesey in Wales stationiert ist.


Zwei der überwiegend russischen Crew-Mitglieder wurden in ein Krankenhaus gebracht. Ein dritter Seemann konnte nur noch tot geborgen werden, die fünf anderen Besatzungsmitglieder werden noch vermisst. Gestern wurde die Suche nach einer Unterbrechung fortgesetzt. Die Retter fanden später nur noch Trümmerteile, die auf der Wasseroberfläche schwammen. Auch zwei leere Rettungsflöße wurden gesichtet. Zwar sollen einige der noch nicht gefundenen Seeleute vor dem Sinken noch Taucheranzüge angezogen haben. Die Wetterbedingungen in der 14 Grad kalten Irischen See seien aber äußerst schwierig, hieß es seitens der Küstenwache.

                                                    
Mehr Glück hatten vier Besatzungsmitglieder des Lotsenbootes "Duhnen". Das Fahrzeug war in der Nacht zu Sonnabend bei einer Kollision mit dem Containerschiff "Ever Strong" auf der Außenelbe erheblich beschädigt worden. Gegen 0.20 Uhr habe offenbar bis zu vier Meter hoher Seegang geherrscht und das Boot gegen den 301 Meter langen Frachter gedrückt, sagte ein Sprecher der Deutschen Gesellschaft zur Rettung Schiffbrüchiger (DGzRS). Die Schiffe waren zum Unfallzeitpunkt nordwestlich der Insel Scharhörn (Hamburg) ein Manöver gefahren, um einen Losten auf das Containerschiff umsteigen zu lassen. Der Mann und drei weitere Besatzungsmitglieder der "Duhnen" blieben unverletzt. An dem 25 Meter langen Lotsenboot entstand ein größerer Riss. "Der Havarist erlitt durch die Kollision erhebliche Schlagseite nach Steuerbord und ragte mit dem Bug nur noch etwa einen halben Meter aus dem Wasser", erklärte der Sprecher. Mithilfe des DGzRS-Seenotkreuzers "Hermann Helms" wurde zunächst ein Teil des Wassers abgepumpt und das Lotsenboot in den Neuen Fischereihafen in Cuxhaven gebracht. Das Containerschiff setzte seine Fahrt unbeschädigt Richtung Hamburg fort.

Mehr: Im "THB Täglicher Hafenbericht"

        

Teilen
Drucken

Kundenservice

Sie haben Fragen? Kontaktieren Sie uns gerne.

Kundenservice

Sie haben Fragen? Kontaktieren Sie uns gerne.

Nach oben