Schlepper-Veteranen mit neuen Aufgaben

Hafenfahrzeuge haben ein langes Schiffsleben. Das zeigt sich an der Flotte der Hafengesellschaft bremenports. Jetzt wurden zwei verdiente „Oldies“ verkauft.

Bei den Fahrzeugen handelt es sich um die beiden Schlepper „Hansa“ und „Stör I“. Bis Ende 2014 waren sie noch in den bremischen Häfen im Einsatz. Sie wurden erst nach Indienststellung des neuen, auf der niederländischen Damen-Werft erbauten Arbeitsschiffes „Albatros“ im Bremerhavener Kaiserhafen aufgelegt.

Die 1961 auf der Max Sieghold Schiffswerft und Maschinenfabrik in Bremerhaven unter der Baunummer 117 entstandene „Hansa“ konnte bereits in diesem Sommer an einen privaten Interessenten in Holland verkauft werden.

Dort ist das Schiff nach THB-Informationen weiterhin unter seinem ursprünglichen Namen im Einsatz. Ship Lovers entdeckten den Veteranen in Delfzijl.

Die 21,68 Meter lange „Hansa“ ist mit einem 300 PS starken Deutz-Diesel ausgerüstet. Ihre Pfahlzugleistung beträgt gut vier Tonnen.

Das Schwesterschiff der „Hansa“, 1960 als „Sirius“ von der Sieghold-Werft abgeliefert, verkehrt heute immer noch als Schlepper, und zwar unter dem Namen „Harle Tief“ für die Reederei Warrings Versorgungs schiffahrts GmbH. Regelmäßig ist sie an den Bunkerlöschbrücken in Wilhelmshaven anzutreffen.

Die „Stör I“ entstand 1969 auf der damaligen Rheinwerft in Duisburg und wurde als „Argus“ für die Hamburger Schleppreederei Harms Bergung in Dienst gestellt. Der Schlepper gehörte zu einer ganzen Serie von bau gleichen Fahrzeugen, die seinerzeit am Rhein gebaut wurden. Die 20,82 Meter lange „Stör I“ ist mit einem Motor ausgestattet, der auf eine Leistung von 556 kW kommt. Von bremenports wurde er an den neuen Eigner verkauft, die 2013 gegründete Shiptec Industrial & Shipyard Technologies GmbH in Hamburg. Wie Geschäftsführerin Susanne Wiechmann auf THB-Anfrage mitteilte, wird der Schlepper derzeit auf der Elsflether Werft überholt und nachgerüstet. Künftig soll er als „Wesertug“ zum Einsatz kommen, und zwar mit einem patentierten Schlickpflug. Dieser kann derzeit nur vom Schlepper „Wilgum“ genutzt werden. Das Spezialgerät dient dem Einebnen von Unterwasserstrukturen.

Wie Managerin Wiechmann ergänzend mitteilte, stellt der Schlepper eine Bereicherung für das noch junge Unternehmen dar. Denn es handle sich ja immerhin um den ersten Seeschlepper der Flotte. Die bisherigen drei in Elsfleth an der Unterweser beheimateten Fahrzeuge – „Rysum“, „Huntetug“ und „Wilgum“ – stammen vom bisherigen langjährigen Eigner Kapitän Heinz Schumacher aus Elsfleth und sind ausschließlich als Schlepper für den Einsatz auf Binnengewässern zugelassen. Alle drei Plattformen wurden bereits 1957 von der Jadewerft in Wilhelmshaven für die Wasser- und Schifffahrtsverwaltungen für Einsätze in Emden und Bremerhaven gebaut.

Shiptec nutzt die Fahrzeuge neben den üblichen Schlepp aufgaben und Einsätzen in flachen Hafenbereichen auch zum Eisbrechen im Bereich der Weser, des Mittellandkanals und der Hunte.

Der bremenports-Neubau, die 16,76 Meter lange und 5,94 Meter breite „Albatros“ vom Typ Stan Tug 1606, wurde im letzten Jahr im Rahmen eines Verjüngungsprogramms der Hafenarbeitsschiffe angeschafft. Die „Albatros“ kommt dabei als Multifunktionsfahrzeug zur Unterstützung des antriebslosen Eimerkettenbaggers „Bremerhaven“ in den Hafenanlagen von Bremen und Bremerhaven, aber auch für Unterhaltungsarbeiten an Kajen und Schleusen sowie in den Wintermonaten als Eisbrecher zum Einsatz. EHA/CE

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